Wenn der Paketpöstler zum Christkind mutiert, ist Weihnachten

Die Mitarbeitenden der Post am Schalter, in den Paketzentren und in der Zustellung stehen vor der arbeitsintensivsten Zeit des Jahres. Was punkto Paketaufkommen mit dem «Singles-Day» vergangene Woche und entsprechenden Online-Bestellungen gestartet ist, setzt sich mit dem «Black-Friday» am 29. November fort und gipfelt in den Rekordtagen im Dezember bis zu Weihnachten. Entsprechend ist die Post auf Rekordmengen vorbereitet.

Ob’s auch in diesem Jahr wiederum zu einem Paketrekord im Weihnachtsgeschäft reicht, ist momentan eine vieldiskutierte Frage in den Reihen der Mitarbeitenden der Post. In den kommenden Wochen leisten sie Schwerstarbeit bei der Verarbeitung des Paketvolumens. Der Online-Aktionstag Singles’Day generierte den Händlern im vergangenen Jahr geschätzte 32 Millionen Franken Umsatz. Experten gehen davon aus, dass allein der Aktionstag Black Friday im Schweizer Online-Handel gut 95 Millionen Franken Umsatz und entsprechende Paketvolumen einbringen wird. Zusammen mit dem Weihnachtsgeschäft verarbeitete die Post im vergangenen Jahr 25 Millionen Pakete – kein Wunder verkündete sie mit dem boomenden Online-Handel Ende Dezember 2018 und 138 Millionen Paketen einen neuen Jahresrekord nach Spitzenwerten in Folge bereits seit 2012.

Weihnachtsgeschäft beginnt Mitte November

Bei der Post beginnt das Weihnachtsgeschäft bereits 25 Arbeitstage vor Heiligabend. Diese Sortiertage schliessen die immer stärker genutzten Online-Aktions-Tage der Cyber-Week von Black Friday bis Cyber Monday mit ein. In diesem Jahr sind dies der 25. November bis 2. Dezember mit dem Black Friday am 29. November. Die für den Online-Handel wichtige «Black-Friday-Woche» setzte im vergangenen Jahr mit fast 7 Millionen Paketen denn auch gleich einen hohen Massstab. Für gewöhnlich verarbeitet die Post in den letzten beiden Wochen vor Weihnachten pro Woche deutlich mehr als 6 Millionen Pakete. An den Rekordtagen sind dies zur Weihnachtszeit bis zu 1,4 Millionen Pakete – die doppelte Menge eines Durchschnittstages.

Post ist bereit

Rekord hin oder her: Die Post ist auf ein grosses Volumen in den kommenden Wochen vorbereitet und hat sich entsprechend organisiert. Der Dezember ist der Monat im Jahr, an dem die enorme Leistungsfähigkeit der Post mit ihren Mitarbeitenden eindrücklich unterstrichen wird.  Ehrensache, dass die Mitarbeitenden alle an Bord sind und ihre Kompensations- und Ferienansprüche auf weniger intensive Wochen verschoben haben.
Die Fahrzeuge der Paketpöstler sind in der Vor- und Weihnachtszeit bis unters Dach mit Paketen gefüllt.

Die Fahrzeuge der Paketpöstler sind in der Vor- und Weihnachtszeit bis unters Dach mit Paketen gefüllt.

So stellen die Paketboten auch an den zwei Samstagen nach Black-Friday und vor Heiligabend in Sondereinsätzen Pakete zu. In den Paketzentren laufen die Förderbänder die letzten vier Wochen vor Weihnachten auch am Samstag. Arbeiten die Mitarbeitenden in der Paketsortierung üblicherweise in zwei Schichten bis kurz nach Mitternacht, so laufen die Paketsortieranlagen im Dezember mit über 20 Stunden praktisch rund um die Uhr. Abgestellt werden die Anlagen nur kurz von 2.30 bis 6.00 Uhr zur Wartung und für allfällige Reparaturen.

Für jede dritte Haushaltung jeden Tag ein Paket

In den Paketzentren und in der Zustellung der Pakete arbeiten zusätzlich rund 30 Prozent temporär eingestellte Mitarbeitende. Für die gut 400 notwendigen Zusatztouren werden in der Paketzustellung gegen 400 Lieferfahrzeuge dazu gemietet. Die Post geht davon aus, dass bei 4,5 Millionen Haushalten in der Schweiz an einem Durchschnittstag 15 Prozent der Haushalte mit einem Paket beliefert werden. In dieser paketintensiven Vorweihnachtszeit dürften die Paketboten der Post wohl in den kommenden Wochen täglich jeden dritten Haushalt besuchen.


Investitionen von über 200 Millionen Franken

Um die in den letzten Jahren stetig um 5 bis 7 Prozent wachsenden Paketmengen in der gewohnten Qualität und Zuverlässigkeit verarbeiten zu können, baut die Schweizerische Post für über 200 Millionen Franken ihre Paketverarbeitung aus. Dies umso mehr, als mit dem boomenden Onlinehandel die gewünschten Verarbeitungsfenster immer kürzer werden:  Betrug der Anteil am Folgetag gewünschter Pakete vor zehn Jahren noch 15 Prozent, so sind es heute etwas mehr als 50 Prozent – an Weihnachten dürften es gar gegen 60 Prozent der Paketsendungen sein. Im vergangenen Jahr verarbeitete die Post zum vierten Mal in Folge mit 138 Millionen Paketen einen Rekordwert. Im Vergleich zu 2013 ist die Paketmenge um 25 Prozent oder 28 Millionen Pakete gestiegen.

Die Post hat zwischen 2014 und 2016 in den bestehenden drei grossen Paketzentren Härkingen (SO), Frauenfeld (TG) und Daillens (VD) für rund 60 Millionen Franken mit zusätzlichen Sortieranlagen erweitert und damit ihre Kapazitäten um 25 Prozent ausgebaut. Zur Entlastung dieser Anlagen bei weiter steigenden Mengen ab 2020 baut die Post zurzeit regionale Paketzentren in Untervaz (GR), Ostermundigen (BE) und Vétroz (VS). Das neue regionale Tessiner Paketzentrum Cadenazzo läuft bereits seit Mitte Oktober und sortiert pro Stunde gegen 8000 Pakete. Pakete aus und ins Tessin werden somit direkt im Tessin sortiert. Steigt das Paketvolumen schweizweit weiter, sind neue Paketzentren auch in anderen Regionen vorgesehen.