Wie misst die Post ihre Pünktlichkeit?
Pünktlichkeit wird in der Schweiz grossgeschrieben. Die Post als Stück Schweiz steht ebenfalls für diesen Wert. Sie hat 2019 ein weiteres Mal die Vorgaben für Briefe und Pakete übertroffen und lieferte diese sehr pünktlich ab. Doch wie genau misst die Post ihre Pünktlichkeit?
Die Post setzt alles daran, die ihr anvertrauten Sendungen pünktlich zuzustellen. Während die Mitarbeitenden im Betrieb Jahr aus, Jahr ein vollen Einsatz dafür geben, dass Frau und Herr Schweizer ihre Briefe und Pakete zum gewünschten Zeitpunkt entgegennehmen können, findet parallel dazu die Laufzeitmessung statt.
Für die Briefpost leitet das Marktforschungsinstitut Ipsos SA die Laufzeitenmessung. Es führt diese anhand europäischer Normen durch, um zuverlässige Daten zu erhalten. Am Beispiel der Briefe schaut das so aus: Rund 160 Testpersonen versenden und empfangen 89 000 Testbriefe. Das Ganze findet während 52 Wochen im Jahr statt, verteilt von Montag bis Samstag. Jede Station der Briefe wird akribisch vermerkt und die Dauer der Verarbeitung gemessen und protokolliert (siehe auch Grafik). «Die Mitarbeitenden der Post kennen weder den Testplan noch die Testpersonen und erkennen die Testbriefe auch nicht. Damit garantieren wir eine unabhängige Messung», sagt die Post-Projektleiterin Annina Eymann.
Um die Laufzeitmessung der Pakete kümmert sich die Consult AG. Da sich die Paketlogistik von der Brieflogistik unterscheidet, ist auch die Messmethodik eine andere. Mit 2400 Testsendungen ist hier die Stichprobe deutlich kleiner als bei den Briefen.
Die Aufsichtsbehörde PostCom gibt der Post vor, dass sie die Qualität ihrer Grundversorgung jährlich durch eine unabhängige Instanz messen lassen muss. Unter anderem betrifft das die Laufzeit der Briefe und Pakete im Inland – also die Zeitspanne von der Sendungsaufgabe bis zur Zustellung. Kurz, es geht um die Frage: Kommen die Briefe und Pakete pünktlich an? Die PostCom legt dafür auch klare Vorgaben fest – 97 Prozent der Briefe und 95 Prozent der Pakete müssen pünktlich zugestellt werden – und genehmigt die Messmethode. Nach der erfolgten Prüfung gibt sie die Resultate frei.
Resultate der Laufzeitmessung 2019
Die Post hat 2019 ein weiteres Mal die Vorgaben der Postgesetzgebung für Briefe und Pakete übertroffen. 98,0 Prozent der A-Post-Briefe und 99,3 Prozent der B-Post-Briefe gelangten pünktlich zu den Kundinnen und Kunden. Damit hat die Post die gesetzlich definierten Qualitätsziele von 97,0 Prozent deutlich übertroffen – und das bei 1,807 Milliarden adressierten Briefen, die unterwegs waren.
Bei den Paketen hat die Post 2019 eine Rekordmenge von über 148 Millionen verarbeitet und zugestellt – das sind über 7,3 Prozent bzw. 10 Millionen Pakete mehr als im Vorjahr. Dies hat selbst die belastbare Infrastruktur der Post herausgefordert. Trotzdem blieb die Zustellqualität sehr hoch: 95,3 Prozent der PostPac-Priority-Pakete und 95,9 Prozent der PostPac-Economy-Pakete erreichten ihre Empfänger pünktlich. Um die stetig steigenden Paketmengen auch künftig pünktlich zustellen zu können, investiert die Post in einem ersten Schritt über 190 Millionen Franken in neue Sortieranlagen und Paketzentren.
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