Warum der höchstgelegene Briefkasten in der Schweiz aus Japan stammt

Ein Briefkasten der Post ist gelb, relativ gross, rechteckig und steht immer an gut besuchten Standorten. Immer? Oder gibt es auch Ausnahmen? Ja, die gibt’s. Japanische Briefkästen, Autobriefkästen und sogar blaue Briefkästen – all das findet sich, verteilt in der ganzen Schweiz. Wir präsentieren: Die aussergewöhnlichsten Briefkästen der Schweizerischen Post.

Auf dem Jungfraujoch steht ein japanischer Briefkasten

Ein japanischer Briefkasten in der Schweiz? Ja, das gibt’s! Und zwar ganz weit oben – auf dem Jungfraujoch. Dort steht seit Juli 1993 ein roter, japanischer Briefkasten. Grund dafür: die am höchsten gelegenen Poststellen von Japan und der Schweiz – auf dem Jungfraujoch und in Fujikawaguchiko – haben damals ein Partnerschaftsabkommen unterzeichneten. Im Rahmen dieser Partnerschaft hat man beschlossen, je einen Briefkasten im anderen Land zu platzieren. Der Briefkasten wird täglich von Montag bis Freitag geleert. Und der Briefkasten in Japan? Der wurde damals auf dem Mount Fuji platziert. Ob er noch dasteht? Dies herauszufinden wäre bestimmt mal eine Reise nach Japan wert.

Dieser japanische Briefkasten befindet sich auf dem Jungfraujoch.

Autoscheibe herunterlassen, Brief einwerfen

Schon mal was von einem Autobriefkasten gehört? Ein Briefkasten, der also direkt an einer Strasse steht – drive through für Briefe quasi. Kundinnen und Kunden können ihre Briefe bequem vom Auto aus einwerfen. Dies ist keineswegs eine neue Erfindung – solche Briefkästen gibt es schon sehr lange. Wie lange genau, ist nicht bekannt. Aber klar ist: Bereits 1959 haben Kundinnen und Kunden von ihm Gebrauch gemacht. So etwa am Helvetiaplatz in Bern. In der Schweiz finden sich noch wenige solcher Briefkästen: Etwa in Basel, Hergiswil (NW) und Zollikon.

Mit dem Auto vorfahren und den Brief einwerfen: Dies ist in Zollikon möglich.

Bereits im Jahr 1959 gab es Autobriefkästen, wie auch das Bild des Helvetiaplatz in Bern zeigt. Quelle: Museum für Kommunikation.

Historische Briefkästen in Basel

Sind denn nicht alle Briefkästen der Post gelb? Doch, eigentlich schon. Aber in Basel gibt noch sechs Exemplare der historischen Melchior-Berri-Briefkästen. Und diese haben weder die Form eines «gewöhnlichen» Briefkastens noch die Farbe. Der Architekt von Melchior Berri hat die Briefkästen «Basler Dybli» in den Jahren 1843/44 entworfen. Er ist auch der Künstler, der die legendäre Briefmarke «Basler Taube» gestaltet hat. (Mehr zu der Briefmarke, siehe Medienblog). Spannend: Wenn es bei einem solchen Briefkasten zur Anpassung von Leerungszeiten kommt, ist es bei diesen Briefkästen mit einem einfachen «Klappe auf – Infoblatt wechseln – Klappe zu» nicht getan. Um die Leerungszeiten anzupassen, müsste für den Lindenberg-Briefkasten beispielsweise ein neues Schild graviert, für das Exemplar am Münsterplatz ein Schriftenmaler engagiert werden. Und das selbstverständlich in Absprache mit den Besitzern (Private oder Gemeinden) dieser Briefkästen und mit der zuständigen Denkmalpflege…

Diese historischen Briefkästen finden sich in Basel.

Briefkästen die weltweit im Einsatz stehen

Und unsere Briefkästen sind sogar auch ausserhalb der Schweiz im Einsatz – praktisch am andern Ende der Welt! In Ecuador, Kuba oder Afrika. Dorthin haben wir nämlich in den Jahren 2008/09/10 tatsächlich mehr als 10’000 gelber Briefkästen für den Einsatz hingeschickt, da sie bei uns ersetzt wurden. Dort haben unsere Briefkästen ein 2. Leben erhalten. Auch wenn nicht mehr alle im Einsatz sind, so finden aufmerksame Schweizer sicherlich noch den einen oder andern gelben Briekasten in Übersee.

Schweizer Briefkästen in Ecuador.

 

Schweizer Briefkästen in Ecuador.

Und auch in Aruba sind Schweizer Briefkästen zu finden.

Ein Schweizer Briefkasten in Aruba.

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