Sagen Sie es mit Blumen …

«Manchmal fragen mich die Leute: Bin ich wirklich bei der Post? Blumen soweit das Auge reicht, man wähnt sich fast in einem Traum», lacht Esther Nufer, Floristin und Besitzerin des Blumengeschäfts Viola. Und doch ist es wahr. Seit dem 4. April 2022 können die Einwohnerinnen und Einwohner in der grünen, hügeligen Landschaft des Appenzellerlandes im Herzen des kleinen Dorfes Waldstatt Tausende von Blütenblättern kaufen, während sie ihre Postgeschäfte erledigen.

Die ganze Fassade des Hauses, in dem sich der Blumenladen und die Filiale der Post befinden, ist mit Blumen und Pflanzen in allen Formen und Farben geschmückt. Neben dem Eingang befindet sich ein gelber Briefkasten. Im Ladeninneren verströmen die zahlreichen Blumensträusse intensive, betörende Gerüche und Düfte. Auf der linken Seite befindet sich die Postecke.  Es ist verständlich, dass sich viele Kundinnen und Kunden in einem Traum wähnen und sich fragen, ob sie sich wirklich in einer Post befinden. Esther Nufer, eine junge, schlanke Frau, begrüsst eine Kundin, die soeben eingetreten ist. Es handelt sich um Edith Scherrer, eine dynamische, fröhliche Frau in den Fünfzigern und Stammkundin: «Ich komme oft, um einen Blumenstrauss zu kaufen und bei der Gelegenheit einen Brief oder ein Paket zu verschicken. » Ihre Augen funkeln: «Das hier ist auch ein wichtiger Ort des Austauschs, wo man sich mit den anderen Dorfbewohnerinnen und -bewohnern unterhalten kann.» Edith schätzt die längeren Öffnungszeiten. Der Blumenladen ist montags bis freitags von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 13.30 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 8.00 Uhr durchgehend bis 15.00 Uhr geöffnet.
Mit energischen Schritten geht Edith auf die Postecke zu. Sie übergibt der Blumen-Pöstlerin ein kleines, rechteckiges Paket. «Das ist ein Biberli, (eine Art mit Marzipan gefüllter Lebkuchen) für meine Nichte!»

Edith Scherrer tend un colis à la postière fleuriste

Edith Scherrer übergibt der Blumen-Pöstlerin ein Paket

«Das Schwierigste kommt aber erst jetzt», lächelt Edith.  Die Auswahl der Blumen!  Zugegeben, bei all den wunderschönen Sträussen und Blumenzusammensetzungen hat man die Qual der Wahl. Während Edith die verschiedenen Blumen und Pflanzen bewundert, erzählt Esther Nufer, wie sie reagiert hat, als sie von der Gemeinde gefragt wurde, ob sie an einer Partnerschaft mit der Post interessiert sei. «Ich habe sehr schnell ja gesagt, denn für mich war das selbstverständlich. Da wir in dieses grosse Haus gezogen waren, gab es genug Platz für eine Postecke.» Nachdem sie eine Ausbildung absolviert hat, fühlt sich Esther Nufer im Umgang mit den postalischen Dienstleistungen wohl. Wie lautet ihr Fazit nach den ersten paar Monaten? «Ich habe eine grosse Stammkundschaft, die schon seit etwa 15 Jahren zu mir kommt, das schafft Synergien.  Die Kundinnen und Kunden kommen, um einen eingeschriebenen Brief zu verschicken, und kehren mit einem Blumenstrauss nach Hause zurück. Und diese Zusammenarbeit mit der Post ist ein zweiter Pfeiler unserer Tätigkeit», stellt Esther Nufer fest.
Und wer sind die Kundinnen und Kunden der Filiale? Stammkundinnen und -kunden, Pensionierte, aber auch junge Leute, die kommen, um Pakete zu verschicken.

Blumen im Laden
Kundin neben Briefeinwurf
Floristin Blumenstrauss
Floristin und Kind Blumenstrauss
Floristin und Kind
Kundin an Kasse
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In der Zwischenzeit hat Edith ihre Wahl getroffen. Esther Nufer bereitet den Blumenstrauss vor. An ihrer Seite: ihre kleine «Lernende» Malea, deren hellwache blaue Augen jeden Handgriff ihrer Mutter genau verfolgen. Die kleine Malea ist schon im Alter von fünf Jahren von Blumen begeistert. Wenn sie nicht gerade im Kindergarten ist, bleibt sie an der Seite ihrer Mutter und bindet kleine Blumensträusse, während sie sie in ihrer Rolle als Pöstlerin aufmerksam beobachtet. Einige Minuten später, nachdem Edith ihre Einkäufe bezahlt und ein paar Worte gewechselt hat, verlässt sie den Laden mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Sie hat ihr Biberli nun bei der Post aufgegeben und geht mit einem schönen Blumenstrauss unter dem Arm nach Hause.

Ob in einer Bäckerei, in einem Volg oder in einem örtlichen Reisezentrum – die Filialen mit Partner haben sich an über 1200 Standorten bewährt. Sie sind möglichst einfach erreichbar, verfügen über vorteilhafte Öffnungszeiten und erlauben es, Einkauf und Postgeschäft in einem Schritt am selben Ort zu erledigen. So trägt die Post dazu bei, die Infrastruktur und die Arbeitsplätze in den Regionen zu erhalten. Einige Beispiele innovativer Partnerschaften:

Die Post in einer Eishalle

Die Post in einem Absinth-Haus

Die Post in einem Altersheim

 

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