«Ohne Quad wären wir aufgeschmissen»
Schon seit über 15 Jahren beliefert Beat Truttmann den Stoos mit der Post. Um in dem gebirgigen Gelände überall hinzukommen, zählt der 53-Jährige auf die Dienste eines ganz besonderen Vehikels.
Es gibt viele Gründe, dem Feriendorf Stoos auf 1305 Metern einen Besuch abzustatten. Schon die Anreise via Muotathal mit der futuristischen Standseilbahn ist ein Erlebnis für sich. Wer es traditioneller mag, nimmt die Luftseilbahn ab Morschach. Oben angekommen, geniesst man einen tollen Rundumblick auf die alpine Berglandschaft. Einer, der regelmässig auf dem Stoos anzutreffen ist, ist Beat Truttmann. Der 53-Jährige besucht das Dorf aber nicht zum Wandern, Biken oder Wellnessen, sondern aus beruflichen Gründen.
Persönlicher Kontakt wird geschätzt
Beat Truttmann ist im Turnus mit seinen Kolleginnen und Kollegen der Poststelle Brunnen für die Brief- und Paketzustellung auf dem Stoos zuständig – und das schon seit über 15 Jahren. «Ob im Sommer oder Winter, ob bei Regen oder Schnee: Ich könnte mir keinen schöneren Arbeitsplatz vorstellen», betont Truttmann, der schon sein ganzes Berufsleben für die Post arbeitet. Dass der Pöstler die Tour auf dem Stoos besonders schätzt, hat verschiedene Gründe. Einer davon ist natürlich die traumhafte Kulisse. Die idyllische Umgebung wirkt sich offensichtlich auch auf den Rhythmus der rund 150 Bewohnerinnen und Bewohner auf dem Stoos aus. «Hier oben läuft das Leben noch etwas langsamer ab.» Es sei ein ganze anderes Arbeiten als unten im Tal, sagt Truttmann. So übergibt Truttmann auf dem Stoos seinen Kundinnen und Kunden die Post häufig noch persönlich in die Hand. «Auch wenn dabei nicht viel Zeit für lange Gespräche bleibt, schätzen die Leute diesen persönlichen Kontakt.»
Die Post wird mit der Luftseilbahn angeliefert
Wenn Beat Truttmann für die «Stoos-Tour» eingeteilt ist, beginnt sein Arbeitstag jeweils morgens um 6 Uhr in der Poststelle Brunnen. Nachdem er die Post sortiert und ins Postauto geladen hat, geht’s anschliessend von Brunnen hoch nach Morschach, wo er bereits einige Adressen bedient. Gegen 8.30 Uhr besteigt er gemeinsam mit der Tagespost die Luftseilbahn. Rund sieben Minuten dauert die Fahrt hoch auf den Stoos – anschliessend beginnt Truttmann mit seiner Zustelltour in dem Ferienort. Nachdem er zuerst die Hotels und Haushaltungen im Dorfzentrum beliefert hat, führt die Tour über steile Schotterstrassen hin zu einigen abgelegenen Bauernhöfen. Gegen 11 Uhr fährt der Pöstler jeweils wieder talwärts, um seinen Tageseinsatz auf einer weiteren Zustellrunde durch Morschach abzuschliessen.
Dicke Pneus für gebirgiges Gelände
Wer nun glaubt, Beat Truttmann und seine Kollegen seien auf dem Stoos mit dem Elektro-Dreirad unterwegs, der irrt. «Damit hätten wir hier oben keine Chance», sagt Truttmann und lacht. Damit der Pöstler auch im Winter alle Haushaltungen erreicht, sind er und sein Team mit einem speziellen 4-Rad-Fahrzeug unterwegs. «Besonders im Winter sind wir auf die grossen und breiten Pneus angewiesen», sagt Truttmann. «Sobald Schnee liegt, wären wir ohne den Quad aufgeschmissen.» Und auch wenn es im Moment noch nicht danach aussieht: Der nächste Winter kommt bestimmt…
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