Mit neuer Organisation noch näher beim Kunden
Das Filialnetz der Post mit 5500 Mitarbeitenden soll in eine zeitgemässe Organisation überführt werden: Die grosse Erfahrung der Mitarbeitenden im Kundenkontakt wird besser vernetzt und der unternehmerische Spielraum an der Basis verstärkt. Künftig werden Teams geschaffen, die in mehreren Filialen eines Gebiets arbeiten und dort für alle Zugangspunkte der Post verantwortlich sind. Aufgrund der neuen Teamorganisation wird auch die Führungsstruktur angepasst. Frühestens im Mai 2019 beginnt die Stellenbesetzung. Die neue Teamorganisation hat keine Auswirkungen auf die Anzahl der Filialen im Postnetz.
Immer mehr Kunden erledigen ihre Postgeschäfte vermehrt rund um die Uhr und unterwegs. Die Post passt die Zugangspunkte zu postalischen Dienstleistungen aufgrund der sich verändernden Kundenbedürfnisse laufend an. In der ganzen Schweiz gibt es heute 1078 Filialen der Post. Historisch bedingt, wird eine Grosszahl davon durch viele Kleinteams geführt. Diese setzen sich oft aus einer/einem Filialleitenden und ein bis zwei Kundenberatenden zusammen. In Zukunft sollen die Mitarbeitenden des Postnetzes filialübergreifend in Teams zusammengefasst werden. So erhalten sie eine gesamtheitliche Perspektive auf die Dienstleitungen und Zugangspunkte der Post und können die Kunden in Zukunft noch umfassender beraten.

Anstelle der heutigen streng hierarchischen Strukturen sollen in Zukunft Teams entstehen, die für alle verschiedenen Zugangspunkte der Post in einem bestimmten Gebiet verantwortlich sind.
Für jeden das richtige Angebot
Kunden können heute im Gegensatz zu früher aus einer Vielzahl von Zugangspunkten der Post die Leistung auswählen, die ihnen den Alltag erleichtern. Dazu gibt es Filialen, Filialen mit Partner, Aufgabe- und Abholstellen, MyPost24-Automaten, den Hausservice und Geschäftskundenstellen. Post-Mitarbeitende in den Poststellen sind Experten mit einer breiten Erfahrung mit ihren Kunden, sie wissen genau, welche Dienstleistungen sich im Gebiet für welche Kundenanliegen eignen – so zum Beispiel, wo sich ein Päckli am besten nach 20 Uhr aufgeben lässt. «Der Kunde erwartet von unseren Mitarbeitenden zunehmend eine Gesamtsicht der Dienstleistungen der Region. Deshalb liegt der Fokus der Neuorganisation bei den individuellen Stärken der Mitarbeitenden vor Ort. Dazu müssen wir uns anders aufstellen und die Fähigkeiten jedes Einzelnen fördern», erklärt Thomas Baur, Leiter Postnetz.
Das Filialgebiet im Fokus
Neu werden pro Gebiet Teams mit rund 15 Kundenberatenden geschaffen, die in einem Filialgebiet tätig sind: In unterschiedlichen Filialen, bei der Beratung von Mitarbeitenden von Filialen mit Partnern oder bei der Betreuung von MyPost24-Automaten. «Wir wollen mit den Kunden mitdenken und ihre Bedürfnisse noch schneller erkennen», und zwar über die Grenzen einer Filiale hinaus, begründet Thomas Baur die neuen Team-Strukturen. Dabei erhalten Kundenberatende mehr Abwechslung in ihrem Arbeitsalltag. Aber die neue Teamorganisation wird eine hohe Flexibilität fordern. Thomas Baur zeigt Verständnis für die Unsicherheit der betroffenen Mitarbeitenden: «Ich weiss, dass die Veränderung nicht allen leicht fallen wird. Viele fühlen sich in ‘ihrer’ Filiale zuhause. Der neue unternehmerische Freiraum und die Vielfalt der Aufgaben wird für viele neu sein. Mir ist bewusst, dass diese Umstellung Zeit brauchen wird».

Beispiel einer neuen Team-Organisation in der Region Zürich.
Post-Mitarbeitende sprechen mit
Die Post geht künftig von sieben statt der heute 15 Regionen und von rund 50 statt 100 Filialgebieten aus. Die derzeit rund 1’000 Filialen mit 700 Filialleitenden werden in Zukunft von ca. 350 Teamleitenden geführt. Für einen Grossteil der Leitungsfunktionen sind Stellvertretungen vorgesehen, die ebenfalls eine Leitungsfunktion darstellen. Die Post nimmt die Veränderungen in Etappen vor und beabsichtigt die neuen Führungspositionen ab Mai neu zu besetzen.
Vorbild sind dabei sieben Teams, die in einem Pilotprojekt seit August 2018 Erfahrungen gesammelt haben. Da bei der Führung der zukünftigen Teams umfassende Führungskompetenzen gefragt sind und Chancengleichheit gilt, werden sämtliche Führungspositionen sowie deren Stellvertretungen neu ausgeschrieben. Im ersten Quartal 2019 finden Dialoganlässe für die betroffenen Führungskräfte mit der Leitung Netzentwicklung statt. Wie in einer Sozialpartnerschaft üblich, steht die Post im Dialog mit den Sozialpartnern. Seit letztem Jahr ist eine Begleitgruppe in die Neuorganisation eingebunden. Mit der neuen Organisation fallen Führungspositionen weg, aber «die Post ist sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst. Denn ich bin überzeugt, mit der Investition in die Teamorganisation einen wesentlichen Beitrag für die erfolgreiche Zukunft des Postnetzes zu leisten», unterstreicht Thomas Baur.
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