Inmitten des Berner Stadt-Trubels existiert ein Paradies für Post-Bienen

Die Bienensaison ist gestartet und damit auch die Zeit, in der die Post-Bienen wieder aktiv sind. Nachdem die Idee der ersten Post-Bienen in Zürich-Mülligen zum Fliegen kam, hat sich kurz darauf auch der Standort Bern PostParc zum «Bienen-Wohnsitz» entwickelt. Dort wird voraussichtlich Mitte Juni der erste Honig der Saison geerntet.

Der PostParc am Bahnhof Bern: ein geschäftiger, belebter, phasenweise gar hektischer Ort. Was wohl kaum jemand vermutet: Auf dem Dach des PostParc liegt ein Ort der Ruhe. Und ein Paradies für Bienen. Seit dem Spätsommer 2021 fliegt, summt und brummt es da hoch oben, mitten in der Stadt Bern. Vier Bienenvölker haben dort ihr Zuhause gefunden. Damit ist dies bereits der zweite Standort der Post, der zum «Bienen-Wohnsitz» geworden ist. Denn auch auf dem Briefzentrum in Zürich-Mülligen wohnen seit 2021 fleissige Bienen. Als Thomas Hirschi, Objektmanager bei Post Immobilen (IMS) von den Zürcher Post-Bienen gehört hatte, hat er sich gefragt: «Warum machen wir das eigentlich nicht auch hier in Bern?». Die Idee: Bienen fördern und damit einen Beitrag zur Biodiversität leisten – gerade im urbanen Raum. Beim Verein der Imkerinnen und Imker aus Bern und Umgebung ist er mit seiner Idee sofort auf Interesse gestossen. Und tatsächlich: Der Standort auf dem PostParc-Dach stellte sich als ideal heraus. Man kommt gut zu den Bienen, der Ort ist dem Wind nicht komplett ausgesetzt und auch Schatten für die Bienen ist zur Mittagsstunde da. Ideale Voraussetzungen also. Eine ideale Gelegenheit auch für einen «Neu»-Imker, der sich gerne um ein neues Bienenvolk kümmern würde. So erzählt David Brunner, wie er zur Idee gekommen ist. «Während der Corona-Zeit habe ich mir überlegt, welcher Freizeitbeschäftigung ich mit der damals gewonnenen Zeit nachgehen könnte. Für mich war wichtig, dass es auch etwas Nachhaltiges ist. Und so bin ich auf das Thema Bienen gestossen.»

Auf dem Dach des PostParc in Bern summt es.

Auf dem Dach des PostParc in Bern summt es.

V.l.n.r. Thomas Hirschi (Objektmanager IMS), Stephan Hirschi (Verein Imkerinnen und Imker Bern und Umgebung) und David Brunner (Imker auf dem PostParc)

«Summ, Summ und das Gedankenkino ist stumm»
Kurzerhand hat er sich also für einen Imkerkurs in Bern angemeldet. Schon bald darauf hat sich die Möglichkeit der PostParc-Bienen eröffnet. Nach nun gut zwei Jahren ist die Idee zur Leidenschaft geworden. David Brunner erzählt: «Ich habe irgendwo den Spruch «Summ, Summ und das Gedankenkino ist stumm» aufgeschnappt. Bei mir trifft dieser Spruch tatsächlich zu. Hier auf dem Dach bei den Bienen kann ich komplett abschalten – für mich also die perfekte Freizeitbeschäftigung.»

Den gewonnenen Honig – rund 40 Kilogramm – hat er letztes Jahr an Freunde und Bekannte verschenkt – und auch Thomas Hirschi hat ein Honigglas erhalten. Ein besonderer Moment? Thomas Hirschi schmunzelt: «Ja, klar – PostParc-Honig ist einzigartig. Das war schon ein toller Moment!». Voraussichtlich Mitte Juni – wenn die erste Ernte dieser Saison erfolgt – wird es für Hirschi den nächsten PostParc-Honig geben.

Bienenvölker in Zürich-Mülligen werden immer grösser
Tolle Momente erlebt auch Ruedi Ricklin mit seinen Bienen. Dank seiner Idee schwirren seit dem Frühjahr 2021 auch auf dem Dach des Briefzentrums Zürich-Mülligen Bienen. «Die Grösse der Völker nimmt stetig zu und jedes unserer fünf Völker besteht nun aus rund 10 000 Bienen», freut sich Ricklin. Allerdings war die bisherige Honigernte eher bescheiden. «Letztes Jahr waren es nur etwa 20 Kilogramm. Geschuldet war dies der sehr heissen und trockenen Sommerzeit, sowie einer kurzen Blütezeit. Ob es dieses Jahr mehr wird? Wir werden sehen!», erzählt Ricklin und ergänzt «Aber eine riesige Honigernte war ja auch nie das Ziel des Projekts».

Fünf Bienenvölker wohnen auf dem Dach des Briefzentrums Zürich-Mülligen

 

 

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