Gemeinde-App der Post vereint Bürger, Behörde, Veranstalter und Dorfgeschäfte

Wissen Sie, ob die Grünabfuhr in ihrer Gemeinde nach einem Feiertag in der Woche nachgeholt wird und die Dorf-Bäckerei auch am Sonntagmorgen frische Torten auf Bestellung feilbietet? Oder ob die gesperrte Zufahrtstrasse in den Dorfkern in zwei Tagen wieder einspurig befahrbar sein wird? Die Post-App «My Local Services» bringt solche Informationen direkt aufs Smartphone der Dorf- oder Quartierbewohner. Auf Wunsch als Push-Nachricht, damit nichts vergessen bleibt. Beispielsweise in Adelboden und Spiez.

Verrückt: Wir fühlen mit, wenn uns die App des Newskanals in einer Push-Nachricht minutenschnell mit Bild und Video mitteilt, dass ein Polizist in Singapur eben ein Entenpaar von der Schnellstrasse getragen und damit gerettet hat. Wir nehmen als Berner dank online Medien zur Kenntnis, dass ein Zürcher Gastro-Lokal mit Zeitimpulsen alle 15 Minuten seine Angestellten zum Händewaschen aufbietet.
Aber: Wann und wo die Grünabfälle, Zeitungen und Karton in der Strasse meiner Gemeinde abgeholt werden oder weshalb das Strassenstück zum Dorfkern plötzlich gesperrt ist oder die Bäckerei gar am Sonntagmorgen offen hat, da bleibt mein Smartphone stumm. Auch zu Corona-Zeiten. Beispielsweise, wenn es darum geht, ob ich den geliebten Bummel am Seeufer wieder unter die Füsse nehmen darf. Oder der Gang zur Gemeindeverwaltung wegen stark reduzierten und veränderten Öffnungszeiten sich nicht lohnt.
Das dem hoffentlich nicht mehr lange so ist, dafür sorgen der Verband Schweizer Gemeinden, der Verein «Myni Gmeind» und die Schweizerische Post mit ihrer Gemeinde-App «My Local Services». Sie und weitere Vertreter aus Wirtschaft und den Universitäten Freiburg, Luzern und der Hochschule Nordwest sind sich einig, dass Gemeinden attraktiver und lebenswerter werden, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger und die Behörde digital austauschen können. Dank der neuen Kommunikationsmittel und digitalen Dienstleistungen ist der Weg zu «Smart-Village» oder «Smart-Region» vorgespurt. Sie empfehlen den Gemeinden, rasch neue Kommunikationskanäle zu nutzen und die bisherigen Bürgerdienstleistungen zu digitalisieren. Damit diese rund um die Uhr und mobil nutzbar werden.

Infos direkt und unmittelbar auf Smartphones

Davon ist auch Jolanda Lauber, Gemeindeschreiberin von Adelboden, überzeugt: «Wir nutzen mit einigem Aufwand traditionelle Info-Kanäle wie Flyer, Medienmitteilung für Printmedien und den Webauftritt der Gemeinde. Damit gelangen wir bei Änderungen oder Beschlüssen zu den gut 4000 Bürgerinnen und Bürger. Mit der neuen Gemeinde-App der Post als Ergänzung, sind wir direkt und unmittelbar mit Infos auf den Smartphones unserer Bewohnerinnen und Bewohner», stellt Jolanda Lauber fest. Richtet die Adelbodnerin oder der Adelbodner das Smartphone mit der Post-App «My Local Services» entsprechend ein, erscheinen die Infos gar als Push-Nachricht umgehend auf dem Display. «Gerade bei uns im Berggebiet gibt es Lawinenniedergänge, Strassensperrungen wegen Steinschlag oder Einschränkungen im öffentlichen Raum wegen Corona. Diese müssen rasch via App zur Gemeindebevölkerung gelangen», sagt Gemeindeschreiberin Lauber.

Ob kurzfristig abgesperrte Strasse oder aktuelle Hinweise zur Sportwoche – diese Gemeindeinfos gibt’s als Push-Nachricht, wenn es der Bürger, die Bürgerin der Gemeinde so will.

Ob kurzfristig abgesperrte Strasse oder aktuelle Hinweise zur Sportwoche – diese Gemeindeinfos gibt’s als Push-Nachricht, wenn es der Bürger, die Bürgerin der Gemeinde so will.

Auf die Strasse genau zeigt die Gemeinde-App der Post, wann der Hauskehricht, Kleinsperrgut, Papier und Karton vor Ort abgeholt wird.

Auf den Tag und die Strasse genau zeigt die Gemeinde-App der Post, wann der Hauskehricht, Kleinsperrgut, Papier und Karton vor Ort abgeholt werden.

Jolanda Brunner, Gemeindepräsidentin von Spiez sieht nicht nur bei Restriktionen, sondern gerade jetzt bei der Lockerung der Massnahmen in der Coronakrise einen grossen Vorteil: «Die vielen veränderten Öffnungszeiten, die Wiedereröffnung von Geschäften, Restaurants aber auch Schulen konnten wir jetzt unmittelbar auf die Smartphones der Nutzer liefern». In der Gemeinde Spiez mit gut 13’000 Personen werden die Infos auf der Webseite der Gemeinde und auf die App aufgeschaltet.

Und auch der umgekehrte Weg ist möglich: Beobachtet ein Bürger in der Gemeinde einen Strassenschaden, eine defekte Strassenlampe oder eine Reihe von vergessenen Abfallsäcken, so kann er mit einer einfachen Foto-Aufnahme und einer Kurznachricht die Gemeinde auf den Vorfall aufmerksam machen. Mitarbeitende des Gemeinde-Werkhofs rücken dann aus. Kontrollgänge können so reduziert werden.

Alle Gemeinden mit App als Vision

Für die Spiezer Gemeindepräsidentin Jolanda Brunner ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann andere Schweizer Gemeinden dem Spiezer Beispiel folgen: «Es gibt im Web eine Fülle von Informationen, die bei Bedarf an unterschiedlichsten Orten mühsam zusammengesucht werden müssen». Mit der Gemeinde-App der Post «My Local Services» sind alle Infos zur Gemeinde, Kehrichtabfuhren, Events und Geschäften gebündelt. «Schön wäre, wenn dereinst alle Gemeinden diese App der Post eingerichtet hätten. Dann könnte ich als Fremde irgendeine Gemeinde besuchen und erhielte die notwendigen Infos – allenfalls GPS unterstützt – auf mein Smartphone», blickt Gemeindepräsidentin Jolanda Brunner in die Zukunft.

Die Events in der jeweiligen Gemeinde-App der Post auf einen Blick. Die Tickets zum Jodlerabend oder Dorftheater können nach Wunsch gleich mit reserviert und bezahlt werden.

Die Events in der jeweiligen Gemeinde-App der Post auf einen Blick. Die Tickets zum Jodlerabend oder Dorftheater können nach Wunsch gleich mit reserviert und bezahlt werden.

Liegt ein vergessener Kehrichtsack einsam am Strassenrand oder ist die Strassenlampe defekt: Mit der Kamera ein Bild und eine kurze Meldung an die Gemeinde und der Schaden ist dank der Gemeinde-App der Post demnächst durch den Werkhof behoben.

Liegt ein vergessener Kehrichtsack einsam am Strassenrand oder ist die Strassenlampe defekt: Mit der Kamera ein Bild und eine kurze Meldung an die Gemeinde und der Schaden ist dank der Gemeinde-App der Post demnächst durch den Werkhof behoben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Interesse bei Gemeinden wächst

Je nach Bedarf der Gemeinde stellt die Post-App «My Local Services» nebst dem Newskanal und der Meldemöglichkeit für Bürger weitere Dienstleistungen modulartig zur Verfügung.

«So kann die Gemeinde in eigener Regie die regionalen Gewerbetreibenden und Geschäfte mit Bild und ihren Öffnungszeiten, Aktionen und Bestellangaben im Modul ‘Geschäfte’ aufschalten. Wenn gewünscht, können sich interessierte App-Nutzer über neue oder aktualisierte Angebote in ihrer Gemeinde gleich per Push-Nachricht informieren lassen», erklärt Janos Tolcsvai, Leiter «My Local Services». Und auch das Modul «Abfuhrkalender» informiert die Dorfbewohner mit der üblichen Postgenauigkeit rund um Strassen und Hausnummern über Anpassungen oder Veränderungen in der Abfallentsorgung. Damit das Dorfleben mit den Vereinen und ihren Events angeregt wird, bringt das Modul « Events» schliesslich die Anlässe des Jodlerklubs oder die Tombola des Turnvereins auf die Smartphones der Dorfbewohner – auf Wunsch gleich mit dem Ticketing, um sich den Anlass mit Billett gleich zu reservieren.

Die Post ist gemäss Janos Tolcsvai «zurzeit mit rund 40 interessierten Gemeinden im Gespräch». Die punkto Grösse ganz unterschiedlichen Gemeinden Biel, Pieterlen, Adelboden und Spiez haben die Post-App für Gemeinden bereits eingerichtet. Aufgrund der speziellen Informationsbedürfnisse in der Corona-Krise stellt die Post interessierten Gemeinden die zwei Module «Aktuelles» und «Gewerbe-Infos» bis Ende Jahr gratis zur Verfügung.

Die Jahresgebühr für die App als Vollversion mit allen Modulen kostet eine Gemeinde mit bis zu rund 2000 Einwohner laut Janos Tolcsvai 3250 Franken «Eine grosse Gemeinde mit über 10’000 Personen muss mit Jahreskosten von 7500 Franken rechnen, wobei keine weiteren Kosten für die Initialisierung oder den Betrieb anfallen», betont Janos Tolcsvai.

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