Feldpost vermeldet Rekordmenge – auch an dreckiger Wäsche

Die Armee ist im Ernsteinsatz. 15000 Rekruten und Armeeangehörige leisten aktuell Dienst. Ernstfall ist es aber auch für die Feldpost. 80 Feldpöstler sind zuständig für Pakete und die dreckige Wäsche und sie verzeichnen Rekordzahlen. Mehr dazu im Medienblog.

Die Schweizer Armee ist im Ernsteinsatz. 15000 Armeeangehörige sind in der ganzen Schweiz im Einsatz und leisten wertvolle Unterstützung im Kampf gegen das Coronavirus. Anders als in herkömmlichen Rekrutenschulen und WK’s dürfen die Soldaten und Offiziere aber nicht nach Hause und dies sicher für die kommenden drei Wochen, wie Armeesprecher Daniel Reist bestätigt. Das stellt auch die Feldpost vor grosse Herausforderungen: Brennpunkt ist die dreckige Wäsche.

((Die grünen Säcke mit der schmutzigen Wäsche der Rekruten in Bülach sind bereit für den Versand I Bilder: Schweizerische Post))

((Die grünen Säcke mit der schmutzigen Wäsche der Rekruten in Bülach sind bereit für den Versand I Bilder: Schweizerische Post))

 

8000 Pakete täglich
Seit 131 Jahren gibt es die Feldpost in der Schweiz. Auf 28 Waffenplatzpoststellen von St. Gallen bis Bière, von Porrentruy bis Isone: Die Versorgung mit Feldpost erfolgt flächendeckend. Die aktuelle Lage stellt die Pöstler in Feldgrün vor ganz neue Aufgaben: „Wir spüren eine massive Zunahme der Sendungen – ganz besonders der Wäschesäcke“, sagt der oberste Feldpöstler, Oberst Fritz Affolter. Doch nicht nur die Wäschesendungen haben stark zugenommen. „Wir haben in normalen Zeiten in der ganzen Schweiz 1000 Pakete verarbeitet, jetzt sind es über 8000 Pakete täglich.“ Darunter eine schnell wachsende Zahl an Wäschesäcke.

Die Pakete türmen sich in Bière (VD)

Die Pakete türmen sich in Bière (VD)

Die Feldpöstler geraten deswegen an ihre Grenzen, denn für die 15 000 Armeeangehörige sind nur 80 Feldpöstler in der ganzen Schweiz im Einsatz. „Wir arbeiten unter Hochdruck, kommen immer wieder an unsere Kapazitätsgrenzen und müssen uns unkonventionelle Lösungen einfallen lassen“, sagt Oberst Affolter. Er lobt die Pöstler in Feldgrün: „Sie arbeiten sehr professionell und spüren, wie wichtig ihr Beitrag ist.“ Affolter freut sich darüber, dass zu Zeiten von Whatsapp und Facetime, die physische Verbindung nach Hause wichtiger wird. „Es ist ein Ernstfall und da wird die Verbindung zu den Liebsten immer wichtiger. So überbringt die Feldpost Emotionen und Freuden aus dem zivilen Leben. Mit einem Brief oder einem Fresspäckli zeigen Freunde und Familie ihren Angehörigen, dass sie an sie denken. Affolter ist überzeugt, dass die Pakete und Briefe für die Armeeangehörigen auch eine mentale Unterstützung bieten: «Die Feldpost stärkt mit ihrer Arbeit die Moral der Truppe.»

Auch in Frauenfeld hat die Feldpost alle Hände voll zu tun

Auch in Frauenfeld hat die Feldpost alle Hände voll zu tun

Die Feldpost ist eine Organisationseinheit der Schweizerischen Post und ist der Logistikbasis der Armee (LBA) zur Zusammenarbeit zugewiesen – die Post wird also von Gelb zu Feldgrün. Die Schweizerische Post befördert private Briefe und Pakete an Armeeangehörige bis zu einem Maximalgewicht von 5 Kilo kostenlos.

 

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