Diese Pöstler liefern nicht nur – sie stellen auch auf

Egal ob Möbel, Kühlschränke oder Fernsehgeräte: Die Mitarbeitenden vom Aufstellservice der Post bringen die Waren nicht nur, sie stellen sie auch auf oder installieren sie. Der Service, den die Post für ausgewählte Möbelhäuser und Elektronikfachmärkte erbringt, ist sehr beliebt. Am 1. November nimmt die Post einen zusätzlichen Standort in Betrieb und schafft sieben bis acht neue Stellen. Wie funktioniert das Angebot genau? Ein Augenschein auf Tour.

«Guten Tag! Die Post. Ihre Lieferung ist da», sagt Sokol Ahmetaj (39) vom Aufstellservice der Post durch die Gegensprechanlage des Wohnblocks. Nach der Rückmeldung der Kundin ergänzt er: «Wir kommen hoch.» Wo für die Paketbotinnen und -boten die Arbeit erledigt ist, geht’s für ihn und seinen Mitarbeiter Daniel Drenica (36) erst richtig los: Das Sofa muss in den vierten Stock – ohne Lift. Das gehört zum Service. Doch damit nicht genug: Oben angekommen, packen sie das neue Möbelstück sorgfältig aus und bauen es zusammen. Gemütliches Probesitzen liegt nicht drin. «Passt», sagt Sokol nach einer kurzen Kontrolle. Die Kundin sieht’s gleich und steckt den beiden ein Trinkgeld zu. Daniel und Sokol bedanken sich und packen das Verpackungsmaterial zusammen. Ohne schwere Last gehen sie leichtfüssig die Treppe runter – auf zum nächsten Auftrag.

Im engen Treppenhaus ist Massarbeit gefragt (oben: Sokol Ahmetaj, auf der Treppe: Daniel Drenica)

Im engen Treppenhaus ist Massarbeit gefragt (oben: Sokol Ahmetaj, auf der Treppe: Daniel Drenica) 

Die Handgriffe sitzen – auch ohne Montageanleitung

Das Sofa war Lieferung Nummer 15 von 20 an diesem sommerlichen Herbsttag. «Wir haben um 6 Uhr morgens an unserem Lagerstandort in Villmergen (AG) begonnen und unseren Lieferwagen beladen. Um 7 Uhr fuhren wir los», sagt Sokol. Seither sind die beiden auf Tour. Ob Betten, Schränke oder Fernseher – die Handgriffe beim Ausladen und Transportieren sitzen. «Wir sind ein eingespieltes Team und funktionieren Hand in Hand», so Daniel. Beim Zusammenbauen sieht’s nicht anders aus: «Ich habe viel Erfahrung und muss fast nie eine Montageanleitung lesen», sagt Sokol. Er arbeitet seit über zehn Jahren im Aufstellservice. Seit 2021 leitet er zudem eine Partnerfirma, die für die Post tätig ist. «Der Job ist perfekt für mich: Ich muss draussen sein und packe gerne an.» Daniel sieht noch weitere Vorzüge: «Wir sehen das ganze Land und können unsere Zeit im Rahmen der Tourenplanung selbst einteilen.»

Die Handgriffe sitzen – Schrankaufbau im Zeitraffer

Angebot seit 2012 kontinuierlich ausgebaut

Den Tourenplan erhalten Daniel und Sokol jeweils am Vortag von der Post. Die Post hat das Angebot 2012 lanciert und seither kontinuierlich ausgebaut. «Die Nachfrage nach unserer Dienstleistung nimmt stetig zu. Das freut uns sehr», sagt Dario Cerrato, Leiter Aufstellservice bei der Post. Aktuell sind rund 100 Mitarbeitende im Aufstellservice tätig, 70 davon beschäftigt die Post über Partnerfirmen. 35 Zweierteams sind von Dienstag bis Samstag unterwegs. Sie beladen an den Standorten Villmergen und Pfungen (ZH) ihre Lieferwagen und fahren ihre Touren in der ganzen Schweiz. Pro Tour steuern die Teams im Schnitt 17 Haushalte an. Im November nimmt die Post in Rossens (FR) einen dritten Standort  in Betrieb (siehe Box). «Unsere Hauptkunden sind Möbelhäuser und Elektrofachmärkte. Sie bieten den Aufstellservice wiederum ihren Kundinnen und Kunden an», erklärt Dario Cerrato. Der Umfang des Angebots variiert – von der Lieferung bis zur Bordsteinkante bis zum Komplettservice mit Aufbau und Inbetriebnahme ist fast alles möglich. Die Post erhält die Auslieferaufträge und vereinbart die Liefertermine mit den Empfängerinnen und Empfängern. Hochsaison ist zwischen Mitte November und Mitte Dezember. Aber auch rund um die Zügeltermine steigt die Nachfrage – schliesslich verlangt eine neue Wohnung oft auch nach neuen Möbeln.

Daniel Drenica im Element: Mit Humor fällt die Arbeit leichter

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Auch Retouren gehören zum Service

Bei Sokol und Daniel geht der Arbeitstag zu Ende. Sokol hat eben dem letzten Empfänger Bescheid gegeben, dass sie in Kürze vor Ort sind. «Wir liefern nun noch einen Teppich aus und dann ist die Schicht zu Ende», sagt Sokol. Aber halt: Im Lieferwagen stehen doch noch weitere Pakete. Gingen die etwa vergessen? Sokol lacht. «Nein, das sind Retouren. Auch Abholen gehört zum Angebot.»

Neuer Standort in Rossens

Anfang November nimmt die Post im freiburgischen Rossens für den Aufstellservice einen dritten Standort in Betrieb. «Mit dem neuen Standort sind wir näher bei den Kundinnen und Kunden sowie den Endempfängerinnen und -empfängern in der Westschweiz und in der Region Bern. Das gibt uns bei der Tourenplanung mehr Flexibilität und spart Energie», sagt Dario Cerrato, Leiter Aufstellservice bei der Post. Die Post schafft am neuen Standort sieben bis acht neue Stellen.

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