«Die Schweiz muss heute die Weichen für ihre Post der Zukunft stellen»
Die Post stärkt seit bald 175 Jahren mit ihren Diensten die Lebensqualität der Bevölkerung und den Wirtschaftsstandort Schweiz. Damit diese Erfolgsgeschichte weitergehen kann, muss die Politik heute die richtigen Rahmenbedingungen für die Zukunft setzen - denn das aktuelle Postgesetz datiert von 2010. Die Schweiz muss jetzt diskutieren und entscheiden, welchen Service Public die Menschen und Unternehmen der Schweiz in 10, in 20 und in 30 Jahren brauchen. Einen wichtigen Beitrag zu dieser Diskussion leistet das «Weissbuch zur Zukunft der postalischen Grundversorgung», das die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Berggebiete (SAB) heute veröffentlicht hat.
Als Start-up in einem Bergtal Seife herstellen und weltweit verkaufen? Aus der Stadt mit dem Postauto auf die Alp ans Schwingfest? Heute den neuen Fahrradhelm online bestellen und morgen auf dem Weg zum Bahnhof aus der Paketbox holen? Das alles ist heute in der Schweiz kein Problem. Die postalische Grundversorgung und der regionale Personenverkehr tragen wesentlich zur Lebensqualität und der wirtschaftlichen Standortqualität der Schweiz bei. Und somit zur landesweiten Chancengleichheit – unabhängig davon, ob jemand zuhinterst im Maggiatal oder im Zentrum von Zürich lebt.
Damit diese Werte für die Menschen und Unternehmen der Schweiz erhalten bleiben, muss die Post ihre Dienstleistungen kontinuierlich an den Bedürfnissen ausrichten, die sich ständig verändern. Mit der Digitalisierung sogar in besonders rasantem Tempo. Die politische Diskussion um die aktuelle Post-Gesetzgebung begann in dem Jahr, als das allererste iPhone in Europa auf den Markt kam: 2007. Die Post und ihr Eigner, der Bund, sind sich darin einig, dass hier Handlungsbedarf besteht. Der Bundesrat hat den politischen Prozess dazu mit der Expertenkommission Egerszegi und dem Analyseauftrag an das UVEK angestossen. Die Ergebnisse dieser Analyse werden in diesem Jahr erwartet.
Die Post selbst bekennt sich für die Zeit nach 2030 weiterhin zu einem starken Service public. «Die postalische Grundversorgung soll qualitativ hochstehend bleiben und landesweit mit relevanten Dienstleistungen verfügbar sein», so der CEO der Schweizerischen Post, Roberto Cirillo, in seinem Beitrag des sogenannten «Weissbuch zur Zukunft der postalischen Grundversorgung», das heute von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB) herausgegeben wurde.
Die Grundversorgung ab 2030 steht aus Sicht der Post auf drei Pfeilern:
1) Eine nachhaltige und zuverlässige Logistik
Alle Menschen in allen Regionen der Schweiz sollen einen Zugang zum Paketmarkt haben, der bis 2030 voraussichtlich deutlich wächst. Dies zu angemessenen Preisen für eine hohe Qualität. Die Post kann dies leisten. Wichtig dafür sind jedoch unternehmerische Freiheit und gleichlange Spiesse für alle Marktteilnehmenden in Bezug auf Branchenstandards zu Umwelt und Mindestlöhnen.
2) Eine einfache und sichere digitale Kommunikation
Die Post will eine massgebliche Partnerin für den digitalen Service public sein. Sie will sichere, digitale Lösungen für gesellschaftliche Bedürfnisse im öffentlichen Interesse wie etwa das Elektronische Patientendossier und E-Voting bereitstellen. Damit alle Menschen auf dieser Reise ins digitale Zeitalter mitgenommen werden, will die Post in ihren Filialen mit «Digital Enabling» der Bevölkerung dabei helfen, dass alle die digitalen Dienstleistungen selbständig nutzen können.
3) Einen lokalen und einfach erreichbaren Zugang zu Dienstleistungen
Die Post will die Nähe und die gute Erreichbarkeit, die ihr Netz heute bietet, beibehalten. Gleichzeitig muss sie das PostNetz digitaler, automatisierter und moderner gestalten dürfen. Entsprechend müssen die heute geltenden gesetzlichen Vorgaben dafür flexibler gestaltet werden.
Für den Postchef Roberto Cirillo ist klar: «Die Post will auch nach 2030 für alle da sein. Für Private und Unternehmen, für Stadt und Land, für Junge und Alte, für Digitale und Analoge.» Und er fügt an: «Damit wir das schaffen können, muss die Schweiz heute die richtigen gesetzlichen Weichen für die Post der Zukunft stellen.»
Im «Weissbuch zur Zukunft der postalischen Grundversorgung» kommen elf weitere bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft zu Wort. Sie skizzieren teilweise unterschiedliche Lösungsansätze, sind sich aber in einem Punkte alle einig: Es besteht jetzt Handlungsbedarf in der Politik und bei der Post für die Grundversorgung der Zukunft.
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