Die Post und Kunst – eine lange Tradition

Die Post bringt Briefe und Pakete. Aber nicht nur: Sie engagiert sich auch für die Kunst. Die Kunstsammlung der Post umfasst mehr als 400 Werke. Darüber hinaus unterstützt und fördert die Post in langjähriger Tradition Schweizer Künstlerinnen und Künstler. Künftig will die Post ihr Kunstengagement stärker einer interessierten Bevölkerung zugänglich machen. Und neu auch einem jungen und trendbewussten Publikum.

Die Kunstsammlung der Post hat eine traditionsreiche Vergangenheit. Der Grundstein dazu liegt im Bundesbeschluss «zur Förderung und Hebung der Schweizer Kunst» von 1887. Der hat festgelegt, dass staatliche Unternehmen einen Beitrag zur Förderung von Kunst leisten müssen. Diesen Auftrag erfüllt auch die Post, nach wie vor. Heute umfasst die Kunstsammlung der Post mehr als 400 Werke.

Kunstförderung als gesellschaftliches Engagement
Die Post besitzt also «historisch bedingt» zahlreiche Kunstwerke sowie ein schweizweites Kunst-am-Bau-Portfolio. Letzteres umfasst rund 130 Kunstwerke in und an Postgebäuden der ganzen Schweiz. Mit der Kunstförderung nimmt die Post ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr. Sie will das kulturelle Erbe pflegen und erhalten, gleichzeitig aber auch zeitgemäss weiterentwickeln.

Vor zwei Jahren hat die Post daher eigens eine Fachstelle Kunst geschaffen, um diesem Thema noch professioneller Beachtung zu schenken. Im gleichen Atemzug hat die Post ihr Kunstengagement neu definiert und drei Bereiche festgelegt, auf die sie sich fokussiert: Kunstsammlung, Kunst am Bau und die angestrebte Partnerschaft mit Kunstanlässen in der Peripherie («Kunst in der Peripherie»). Nach wie vor steht die Förderung von Künstlerinnen und Künstlern mit Bezug zur Schweiz im Mittelpunkt des Engagements. Für Ankauf und Unterhalt der Sammlung steht ein jährliches Budget von knapp 150’000 Franken zur Verfügung. Im Kontext der gesamten Schweizer Kunstszene ist das ein bescheidenes Budget. Umso mehr erfreut die Qualität der Sammlung, die über zahlreiche namhafte Künstler/innen verfügt (siehe Kasten).

Die Kunst interessierten Menschen zugänglich machen
Verantwortlich für die Kunstsammlung der gelben Welt ist die Kuratorin Diana Pavlicek. Sie schaffte 2019 als neue Leiterin Kunstsammlung erstmals eine repräsentative Übersicht der gut 400 Werke – eine wichtige Aufgabe, die sie mit viel Herzblut in Angriff genommen hat. Diana Pavlicek hat Grosses vor: «Künftig wird auch die interessierte Bevölkerung am Kunst Engagement vermehrt teilhaben können. Beispielsweise durch Kunstanlässe in der ganzen Schweiz.» Neben einem umfassenden Kunstvermittlungsprogramm und thematischen Ausstellungen, plant sie eine Erweiterung der Webseite, um ausgewählte Kunstwerke der Sammlung digital erlebbar zu machen: «Mein Ziel ist es, die Wahrnehmung des Kunstengagements innerhalb und ausserhalb der Post zu steigern.» Dabei will Pavlicek Kunst jedoch nicht als «L’art pour l’art» betreiben. Vielmehr will sie die zeitgenössische Kunst mit Bezug zur Schweiz für eine interessierte Bevölkerung erlebbarer machen.

Eine Sonderbeilage im aktuellen «Studio Magazine» stellt 24 Werke von jungen Kunstschaffenden aus der posteigenen Sammlung vor.

Kunstwerke im Trendmagazin
Auch einem jungen und trendbewussten Publikum ermöglicht die Post seit neustem einen Einblick in die Kunstsammlung der Post. Eine Sonderbeilage im aktuellen «Studio Magazine» stellt 24 Werke von jungen Kunstschaffenden aus der posteigenen Sammlung vor. «Eine solche Kooperation zwischen einer Firmenkunstsammlung und einem Trendmagazin ist für die Schweizer Kunstszene ein Novum», freut sich Diana Pavlicek. Und sie ist überzeugt, dass die Post auf diese Weise auch einige junge Menschen für ihre Kunst zu begeistern vermag. Und zu überraschen, dass die Post eben weit mehr tut, als Briefe und Pakete zu bringen.

 

 

Vor Miko Baselgias «Midada da structura», 2012. ©Mirko Baselgia

Diana Pavlicek vor ihrem Lieblingskunstwerk: «Mich fasziniert Mirkos Gabe, Themen aus unserem Alltag aufzunehmen und künstlerisch so vielschichtig umzusetzen.» (Mirko Baselgias «Midada da structura», 2012).

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Welche Künstler sind in der Post-Sammlung vertreten?
Die Künstlerliste der Kunstsammlung Post liest sich wie das Einmaleins der Schweizer Kunstszene: Fischli/Weiss, Julian Charrière, Pedro Wirz, Shirana Shahbazi, Claudia Comte, Mirko Baselgia, Andriu Deplazes, Ian Anüll, Beni Bischof, Fabian Marti – um hier nur einige zu nennen.

 

Welches Werk wurde als letztes eingekauft?
Pedro Wirz. (Knowledge Unit): Ende 2020 wurde das Werk «Knowledge Unit #4» von Pedro Wirz angekauft. Der in Zürich lebende Künstler mit brasilianischen Wurzeln schafft einzigartige Skulpturen und Wandobjekte, die sich auf Kulturgeschichte, Wissenschaft, Handwerk und Folklore beziehen. Bereits seit 2011 ist Pedro Wirz mit einem Werk in der Sammlung vertreten und demnächst wird er eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Basel erhalten.

 

Wie viele Mitarbeitende arbeiten in der Fachstelle Kunst der Post?
Diana Pavlicek führt die Fachstelle Kunst alleine. Sie ist zu 80% angestellt und kann bei Bedarf oder bei grösseren Projekten auf die Unterstützung von weiteren Mitarbeitenden zählen.

 

 

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