Der Weihnachtsmann, das Christkind und die Postwichtel krempeln die Ärmel hoch
Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit schicken Kinder in der ganzen Schweiz dem Weihnachtsmann oder dem Christkind ihre Wünsche, Sehnsüchte oder Geschenklisten. Und diese haben alle Hände voll zu tun, um die zahlreichen Briefe aller Kinder zu beantworten. Im letzten Jahr haben sie mit fast 36 000 beantworteten Briefen einen neuen Rekord aufgestellt. Dabei können sie auf die unermüdliche Hilfe der Postwichtel zählen, die alles geben, um jedem Kind eine Antwort zu schicken.
Für die Kinder ist Weihnachten die Zeit, in der einige ihrer Wünsche dank des Heiligen Nikolaus, des Christkinds oder des Weihnachtsmanns in Erfüllung gehen. Diese Glücksboten müssen deshalb früh genug über die Wünsche der Kinder informiert werden. Als Erstes müssen die Kinder einen Brief verfassen, der oft mit Zeichnungen, Basteleien und einer Wunschliste geschmückt ist, und ihn dann in einen gelben Briefkasten werfen. Der Brief kann an den «Weihnachtsmann am Nordpol», an «Das Christkind im Himmel» oder an eine andere ebenso hübsche wie fantasievolle Adresse gerichtet werden. Egal, wohin und an wen: Die weltbeste Post wird immer dafür sorgen, dass alle Briefe an den Père Noël, Weihnachtsmann, Babbo Natale oder an das Christkind erfolgreich zugestellt werden.
Aber wohin werden all diese Briefe gesendet? Zu einer «Filiale des Weihnachtsmanns und des Christkinds» im Tessin. Dort können der Weihnachtsmann und das Christkind auf die wertvolle Hilfe eines Spezialteams von acht Postwichtel zählen, die jeden Brief beantworten. Von diesen erhalten die Kinder einen Brief in den drei Landessprachen, der mit einer schönen Briefmarke verziert ist und ein kleines Geschenk enthält – aber nur, wenn das Kind, das den Brief verschickt hat, auch ausfindig gemacht werden kann. Denn wenn die Adresse des Kindes auf dem Umschlag fehlt, müssen die Postwichtel sämtliche Hebel in Bewegung setzen, um die vollständige Adresse ausfindig zu machen, zum Beispiel mit Hilfe des Poststempels. Letztes Jahr haben so über 90 Prozent aller Kinder zu ihrer Freude eine Antwort erhalten.
Rekord im letzten Jahr: so viele Kinderbriefe wie noch nie
In den letzten Jahren hat die Zahl der Briefe an den Weihnachtsmann und an das Christkind zugenommen, ohne dass es eine wirkliche Erklärung für dieses Phänomen gibt. Im Jahr 1950 wurden lediglich 450 Briefe verschickt, während im letzten Jahr ein absoluter Rekord erreicht wurde: Zwischen Ende November und Weihnachten wurden fast 36 000 Briefe gezählt. In kultureller Hinsicht interessant: Seit einigen Jahren kommen drei Viertel der Kinderbriefe aus der Westschweiz und dem Tessin. Eine weitere lange Tradition: In der Westschweiz schreiben die Kinder ihre Wünsche meist an den Weihnachtsmann, während diese in der Deutschschweiz traditionell ans Christkind gerichtet werden. Die Traditionen unterscheiden sich je nach geografischer Region und je nach Konfession der Kantone (protestantisch oder katholisch).
Hier sehen Sie, wie sich die Anzahl der Briefe an den Weihnachtsmann und an das Christkind in den letzten zehn Jahren entwickelt hat:
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