Briefmarken für den guten Zweck
Sie gehören zum Kulturgut der Schweiz: Briefmarken für einen guten Zweck oder in Postslang die Sonderbriefmarken mit Zuschlag. Seit 1950 geht ein Teil des Kaufpreises an die Stiftungen Pro Juventute und Pro Patria. Und: Ein Teil fliesst in den Briefmarkenfonds. Das dadurch gesammelte Geld kommt verschiedensten kulturellen und sozialen Projekten zugute.
Sie werden vier Mal pro Jahr veröffentlicht: Die Sonderbriefmarken der Post. Dabei erscheinen auch regelmässig Sondermarken mit Zuschlag. Das heisst, neben dem Porto zahlt der Käufer oder die Käuferin einen Zusatzbetrag als Spende für einen guten Zweck. Mit einem Grossteil dieses Zuschlags von jeweils 40 bis 50 Rappen unterstützt die Post Organisationen wie Pro Patria und Pro Juventute. 10 Prozent des Erlöses fliessen zudem in den Briefmarkenfonds.
In 30 Jahren mehr als 200 Projekte unterstützt
Das Geld, welches in den Briefmarkenfonds fliesst, kommt kulturellen und sozialen Projekten zugute. Und der Betrag, lässt sich durchaus sehen: 2020 gingen rund 100‘000 Franken an insgesamt sieben Non-Profit-Organisationen. Früher war es allerdings noch mehr Geld, das den Organisationen zugutekam. Noch in den 1990er-Jahren belief sich die Spende auf eine halbe Million Franken. «Der Umsatz dieser Sondermarken ist leider stark rückläufig», sagt Claudia Frankl, Leiterin Briefmarken und Philatelie der Post. Dennoch kann sich das Engagement sehen lassen: Mehr als 200 Projekte unterstützte der Briefmarkenfonds in den vergangenen 30 Jahren.
Projekte aus der ganzen Schweiz
Doch wer entscheidet überhaupt, wer unterstützt werden soll? «Vertreterinnen und Vertreter der Post, Pro Juventute, Pro Patria sowie des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) bestimmen gemeinsam, wem Geld zugesprochen wird», erklärt Claudia Frankl. Der Fonds nimmt Gesuche aus allen Landesteilen entgegen. Die meisten stammen aus der Deutschschweiz, viele kommen aus der Romandie, wenige aus dem Tessin. 2020 unterstützte die Post vorwiegend Kinder- und Jugendprojekte – ganz nach dem aktuellen Pro-Juventute-Thema «Unbeschwerte Kindheit». Aktuell unterstützt der Briefmarkenfonds ein Talentförderprojekt für Mädchen und Jungen (Tüftelfreunde.ch), das Projekt Hommage 2021 sowie Biovision für das Projekt «Clever- nachhaltig konsumieren».

Die Briefmarke «Philatelie-Weltausstellung Helvetia 2022» ist seit September erhältlich.
Am 9. September 2021 erschien die Briefmarke «Philatelie-Weltausstellung Helvetia 2022». Auch das ist eine Briefmarke mit Zuschlag. 10 Prozent des Zuschlags fliessen in den Briefmarkenfonds und entsprechend in die drei Projekte.
Gesellschaftliches Engagement bei der Post
Der Briefmarkenfonds ist Teil des gesellschaftlichen Engagements. Damit stellt die Post einen Teil ihrer Ressourcen gezielt in den Dienst von gemeinnützigen und sozialen Anliegen. Dies mit Sachleistungen, aber auch mit finanziellen oder personellen Ressourcen. Die Post ist dabei seit Jahren aktiv. Neben dem Briefmarkenfonds unterstützt sie beispielsweise die Verteilaktion «2 x Weihnachten» mit kostenlosen Logistikleistungen. Auch für die Kultur setzt sich die Post ein, indem sie Schweizer Künstlerinnen und Künstler mit dem Aufbau und der Pflege der posteigenen Kunstsammlung unterstützt. Und: Als Hauptpartnerin der Schweizer Wanderwege motiviert die Post ihre Mitarbeitenden zu Freiwilligeneinsätzen, bei denen sie auf den Wanderwegen Unterhaltsarbeiten verrichten.
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