«89 Prozent der Mitarbeitenden empfehlen die Post als Arbeitgeberin weiter»
Eine durchwegs positive Bewertung trotz Corona und viel Wandel innerhalb des Konzerns: Das zeigen die Resultate der Post-Personalumfrage 2020. Valérie Schelker, Mitglied der Konzernleitung und Personalchefin der Post, ordnet die Ergebnisse ein. Vor allem aber ist sie überrascht.

Valérie Schelker, Mitglied der Konzernleitung und Personalchefin der Post: «Die positiven Werte der Personalumfrage sind eine grosse Überraschung und freuen uns sehr.» | Bild: Die Schweizerische Post
Valérie Schelker, wie ist die Stimmung bei der Post?
Insgesamt sind die Mitarbeitenden zufrieden bis sehr zufrieden, wie die Personalumfrage zeigt. Bei allen abgefragten Themen verzeichnen wir positive Werte. Das ist eine grosse Überraschung und freut uns, denn Corona und die Neuausrichtung auf die kommende Strategieperiode waren für die Post zwei grosse Herausforderungen in diesem Jahr. Erfreulich ist auch der Rücklauf. Rund 31 000 Mitarbeitende haben an der Umfrage teilgenommen – das entspricht 74 Prozent aller befragten Personen.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse?
Die Mitarbeitenden sehen den Sinn ihrer Arbeit. Für 96 Prozent aller Befragten trifft dies zu, auf der Skala von 0 bis 100 erreichen wir hier im Mittel mit 86 Punkten den höchsten Wert über alle Fragen hinweg. Weiter sehen 88 Prozent ihre berufliche Zukunft bei der Post, was mich sehr freut. Ebenfalls sehr zufrieden sind die Mitarbeitenden mit der direkten Führung, 83 Punkte, ein tolles Ergebnis. Man schätzt die Unterstützung und Wertschätzung der Vorgesetzten, die gute Stimmung im Team und den gegenseitigen Respekt. Bemerkenswert auch: 96 Prozent der Befragten verstehen die aktuellen und künftigen Herausforderungen der Post – ein extrem hoher Wert …
Der bedeutet?
… dass es uns offenbar gelungen ist, den Mitarbeitenden transparent und ehrlich aufzuzeigen, worauf die neue Strategie ab 2021 abzielt, was sie bewirken soll und in welche Richtung die Reise geht. Das zeigt, dass sich die Mitarbeitenden mit der Post identifizieren und auseinandersetzen. Und: Sie vertrauen dem Vernehmen nach auch der Konzernleitung. Mit 74 Punkten ist der Wert verhältnismässig hoch. Es geht nicht um Eigenlob – aber wir hatten auch schon andere Werte (lacht).
Also alles gut bei der Post?
Natürlich gibt es auch Themen, die in der Befragung eher kritisch beurteilt werden. Etwa die verfügbaren Ressourcen wie Zeit und Mitarbeitende, um die eigene Arbeit gut bewältigen können. Oder der «Dauerbrenner» Arbeitsabläufe. Diese scheinen punktuell nicht immer überall reibungslos zu funktionieren. Die Mitarbeitenden sind überzeugt, dass wir uns hier verbessern können. Zwar liegen auch diese Werte im grünen Bereich. Dennoch legen wir hier ein Augenmerk darauf.
Wie denn?
Indem wir diese Themen genau analysieren. Was ist Corona-bedingt? Hat die Pandemie gewisse Abläufe wegen Schutzvorschriften verkompliziert? Wo wurden deswegen Ressourcen geschmälert? Und welche Zusammenhänge bestehen mit der Neuausrichtung der Post? Das wollen wir verstehen. So können wir die richtigen Schlüsse ziehen und daraus Massnahmen ableiten.
Apropos: Wandel löst immer auch Unsicherheiten aus. Wie treten diese in der Umfrage hervor? Und wie begegnet man diesen?
Es gibt bei den Mitarbeitenden gewisse Unsicherheiten, was ihre persönliche Jobsituation betrifft. Corona und bereits umgesetzte oder angekündigten Veränderungen innerhalb der Post haben sicherlich dazu beigetragen. Diese Unsicherheiten nehmen wir sehr ernst, hier sind wir gefordert. Es gilt nun zu analysieren und zu verstehen, wie diese Treiber in Zusammenhang stehen – sprich welche temporär und welche von Dauer sind. Klar ist: Auch nach der Pandemie müssen wir genau hinschauen und den Wandel der Post eng begleiten. Wie können sich die Mitarbeitenden aktiv einbringen? Wie können sie ihre Aufgabenbereiche, aber auch die Post von morgen mitgestalten? Es ist unsere Aufgabe, dies transparent zu erklären und aufzuzeigen. Gleichzeitig haben uns die Mitarbeitenden bestätigt, dass die Post eine gute Arbeitgeberin ist. 89 Prozent der Befragten würden sie als Arbeitgeberin weiterempfehlen. Das macht mich wirklich stolz!
Wie zufrieden sind Sie als Personalchefin der Post mit «Ihren» Mitarbeitenden?
Ich bin beeindruckt über das enorm grosse Engagement in diesem Jahr. Unter schwierigen Bedingungen ist es uns gelungen, den Service Public aufrechterhalten. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn einerseits galt es die Grundversorgung sicherzustellen, andererseits mussten wir die Gesundheit der Mitarbeitenden garantieren. Dieser Spagat war alles andere als banal. Gleichzeitig sind wir innerhalb der Post näher zusammengerückt, was nicht nur mein Eindruck ist, sondern auch durch die Resultate bei der Frage zur gegenseitigen Unterstützung bestätigt wird. Und was ich besonders schätze: Die allermeisten unserer Mitarbeitenden begegnen den Kundinnen und Kunden jeden Tag freundlich und dienstleistungsorientiert – sei es am Postschalter, an der Haustüre, im Postauto oder wo auch immer.
Fakten zur Personalumfrage 2020
- Die Post hat diesen Herbst die neue Personalumfrage durchgeführt. Sie ist kürzer sowie einfacher als ihre Vorgängerin und eine Nullmessung. Heisst: Die Ergebnisse sind mit jenen aus den Vorjahren nicht vergleichbar – mit Ausnahme der Personalzufriedenheit.
- Von 42 425 Mitarbeitenden haben 31 415 Personen den Fragebogen beantwortet – 74 Prozent.
- Die Umfrage bestand aus acht Themenblöcken. Diese wurden auf Stufe Konzern insgesamt gut bis sehr gut bewertet (Skala 0 bis 100).
- Die Ergebnisse: «Meine direkte Führung» (83 Punkte*); «Mein Team» (80); «Mein Engagement» (79); «Meine Arbeit» (78); «Unsere Unternehmenskultur» (77), «Unsere Post» (77); «Unsere Personalumfrage» (76); «Meine Arbeitssituation» (73).
- Die Umfrage wurde von einem neutralen Institut durchgeführt, was die Objektivität und Anonymität sicherstellt.
*Skalierung: Negative Bewertung (0 – 49 Punkte); geringe positive Beurteilung (50 – 64); mittlere positive Bewertung (65 – 84); hohe positive Bewertung (85 – 100).
Kategorisiert in: