«80 Produzenten und mehr als 1000 frische regionale Produkte gleich um die Ecke vom Büro» Wo? Bei der Post.
Der Kauf von Produkten aus der Region hat Vorteile für die regionalen Produzenten, die Umwelt und die Konsumentinnen und Konsumenten: schmackhaftere, nahrhaftere Produkte, mit denen sich immer neue Gerichte zubereiten lassen, die Freude, wenn man typische Produkte der Region wiederentdeckt, und das Bewusstsein, dass man zum Schutz der landwirtschaftlichen Nutzflächen und zum Tierwohl beiträgt. Die Öffnung des Filialnetzes der Post für Terranostra macht dies dank eines ebenso einfachen wie effizienten Logistiksystems möglich.
Die Post arbeitet im Tessin schon seit Jahren mit Terranostra zusammen, einem Marktplatz für lokale Produkte, der nicht weniger als 1000 Produkte von 80 verschiedenen Produzenten anbietet. Die Plattform funktioniert extrem einfach: Auf der Website (www.terranostra.swiss) oder per Telefon wählt man die gewünschten Produkte aus, diese werden vorbereitet, zu einer einzigen Lieferung zusammengefasst und an die Post zur Lieferung übergeben. Man hat zwei Möglichkeiten: die Bestellung durch das Zustellpersonal zu sich nach Hause liefern lassen oder sie selbst an einer Abholstelle abholen. Bisher war die Post Logistikpartnerin von Terranostra, und seit einigen Wochen hat sich die Zusammenarbeit noch verstärkt: Drei grosse Postfilialen – die Hauptfilialen von Lugano, Bellinzona und Locarno – fungieren nun als Abholstellen. Nur wenige einfache Schritte und wenige Stunden später erreichen die Einkäufe nach vorher festgelegten Wochenplänen ihr Ziel.
Was hinter dieser einfachen und genialen Idee steckt, erklärt Claudio Ghiringhelli, der die Idee für das Projekt hatte und es 2015 mitbegründet hat. «Wir sind ein sehr gemischtes Team, in dem sich die Kompetenzen gut ergänzen. Zusammengebracht hat uns die Leidenschaft für gute und natürliche Lebensmittel. Uns ist es wichtig zu wissen, was wir essen und unter welchen Bedingungen die Lebensmittel produziert werden, die bei uns auf den Tisch kommen. Wir können die hohe Qualität und sorgfältige Erzeugung der Produkte garantieren, weil wir jeden einzelnen Produzenten besucht haben und gut kennen. Wir wollen all das Gute um uns herum allen zugänglich machen, den Produzenten die Arbeit erleichtern und ihnen ermöglichen, sich auf das zu konzentrieren, was sie am besten können: mit Respekt für Umwelt und Tiere hochwertige Lebensmittel zu erzeugen.»
Warum drei Filialen in Städten?
Das sei kein Zufall, sagt Claudio Ghiringhelli. «Im Mendrisiotto und im Basso Ceresio haben wir ein gut ausgebautes Produzenten- und Abholstellennetz, und mit der neuen Zusammenarbeit möchten wir nun die Nachfrage in den grösseren Städten prüfen.»
Das Terranostra-Team: Cristina Masciorini, Daniela Terrani, Claudio Ghiringhelli und Gabriele Manidi
Ein weiterer Schritt Richtung Post von morgen
Die Mitarbeitenden der involvierten Filialen verstehen die Bedeutung dieser neuen Zusammenarbeit, bestätigt Maurizio Guarisco, der Teamleiter der Filiale Bellinzona 1. «Die Idee kommt gut an. Wir sind überzeugt, dass wir das bald auch am Volumen der Waren sehen werden, die in den drei Abholfilialen, den sogenannten ‹Inseln›, abgeholt werden. Es handelt sich dabei um ideal gelegene Filialen mit guter Erreichbarkeit und grosszügigen Öffnungszeiten. Um die Zahl der eigenbetriebenen Filialen zu stabilisieren, wie es die Strategie der Post von morgen vorsieht, müssen neue Aufgaben und somit auch Kompetenzen übernommen werden. Wir haben auch bei den Produzenten ein grosses Interesse festgestellt, ihre Produkte über unser Filialnetz anzubieten. Einen eigenen Beitrag zu leisten, kann sehr befriedigend sein. Die Kundinnen und Kunden signalisieren uns ihre Bereitschaft dazu, und wir hoffen, dass sie es auch wirklich in die Tat umsetzen.»
Erste Bestätigung
Unter jenen, die ihre Einkäufe in der neuen «Insel» in Bellinzona abholen, ist auch Rory Battal. «Ich wollte diese wirklich praktische Möglichkeit ausprobieren. Man hat nicht immer Zeit, selbst zu den in der ganzen Gegend verstreuten Produzenten zu gehen. Nach einem virtuellen Besuch der Produzenten habe ich die Produkte ausgewählt und hole nun die Bestellung im Stadtzentrum ab – innerhalb von wenigen Minuten, gleich um die Ecke von meinem Arbeitsort und zu der Zeit, die mir am besten passt. In der Filiale werden die Produkte vor Wetter und Hitze geschützt aufbewahrt. Ein grosser Vorteil.»
Rory Battal mit Maurizio Guarisco: Einkauf während der Kaffeepause
Tradition, die nach vorne schaut
Zu den rund 80 Produzenten, die mit Terranostra zusammenarbeiten, gehört auch der Bergbauernhof Funtana im winzigen Weiler Largario der Gemeinde Acquarossa im Bleniotal. Dort weiss man, wie wichtig es gerade für abseits gelegene Betriebe ist, jeden einzelnen Vertriebskanal zu nutzen. «Wir verkaufen unsere Produkte auch direkt ab Hof. Der Kundenkontakt ist für uns sehr wichtig, um die Leidenschaft rüberzubringen, die jedem unserer Produkte zugrunde liegt, und um unsere Kundinnen und Kunden kennenlernen und beraten zu können.» Aus den zahlreichen Produkten sticht der hochwertige Käse DOP Lucomagno San Pietro heraus.
Die Familie Martinali: zwei Generationen, eine einzige Leidenschaft – Doris, Carlo, Monika und Marina
Keine Neuheit, kein Trend. Eher eine Notwendigkeit.
Terranostra ist nicht die einzige Organisation für fairen Handel von regionalen Produkten im Tessin. Die gesundheitliche Situation der vergangenen Monate hat die Konsumentinnen und Konsumenten den Produkten aus der Region nähergebracht und einem ganzen Wirtschaftszweig neuen Schwung verliehen. Viele haben den lokalen Handel und all seine Vorteile (wieder-)entdeckt. Er ist eine konkrete Möglichkeit, eine Branche zu unterstützen, deren Wichtigkeit zwar von allen anerkannt wird, die aber konkret nicht immer ausreichend Anerkennung erhält, um diesen Teil unserer Geschichte und Kultur zu erhalten. Jetzt heisst es, die «guten Gewohnheiten» nicht zu verlieren.
Mehr Informationen: www.terranostra.swiss
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